aufgeschnappt! (2)

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Die Frage nach dem Mörder ist immer noch nicht geklärt...



Aber folgendes fand sich in der heutigen Ausgabe der taz.

Good-bye, Bruno!

Keine Frage der Ehre

Frische Brombeeren, Himbeeren und Erdbeeren bietet der türkische
Gemüsehändler in der Leipziger Straße an. Aber ich habe heute keinen
Appetit und fahre weiter, biege später in die Invalidenstraße ein. Hier
bin ich oft als Kind gewesen - im Naturkundemuseum. Interessant fand ich
all die Tiere, die es nicht mehr gibt, etwa den Säbelzahntiger oder den
Ur-Dingo. Bei Bergziegen und Hirschen dagegen fragte ich mich, warum die
wohl hier sind, schließlich gibt es sie doch immer noch massenhaft in
der Natur. Aber am liebsten stand ich vor Bobby, dem Riesengorilla, der
mich an die Hollywood-Legende King Kong erinnerte. Dabei wurde ich meist
ein bisschen traurig, wenn ich an die Geschichte von dem zu groß
geratenen Ungetüm dachte, das nicht in die zivilisierte Welt passte. Und
kalt wird mir bei dem Gedanken an Bruno als demnächst präparierte
Jagdtrophäe.

Unter den Linden winken mir von überall seine Artgenossen als tierische
Fanartikel entgegen. Das Wappentier als Klassiker. Auch hier auf dem
Bebelplatz fügen sich die bunt bemalten Kunststofftiere statisch ins
Stadtbild. Neben den siebzehn Meter hohen Lorbeeren der deutschen
Literatur von Grass bis Goethe, die zur Kampagne "Deutschland - Land der
Ideen" gehören, sind sie in einem Kreis aufgestellt, als würden sie
tanzen wollen. Jetzt wurde dieses Ensemble um einen etwas abseits
stehenden, silbern schimmernden Bären ergänzt, der sich auf allen vieren
über den Platz zu quälen scheint. Auf seinem Rumpf trägt er ein
Einstein-Porträt und zitiert den großen Denker: "Peace cannot be kept by
force." Jetzt wird mir heiß. "Ein Eis?", fragt ein an mir
vorübergehender Verkäufer. Ich sage: "Einmal Brauner Bär, bitte!" So
viel Solidarität muss sein.

KATRIN RÖSLER

taz Berlin lokal Nr. 8010 vom 1.7.2006, Seite 21, 58 Kommentar KATRIN
RÖSLER, Kolumne


aufgeschnappt! (1)

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Ohne Worte



Tötungsdelikt zum Nachteil von Braunbär Bruno JJ1 Am 26.06.06 suchte der damals 2-jährige Braunbär Bruno aka JJ1 ein ruhiges Plätzchen zum weiden. Am frühen Morgen des 26.06.2006 verließ er seine Schlafplatz, wohl schon ahnend, daß sein mutmaßlicher Mörder ihm auf den Fersen war. Sprecher des bayerischen Umweltministeriums: das Tier - ursprünglich aus dem italienischen Trentino - sei gegen 4.50 Uhr in der Nähe der Rotwand erlegt worden. Ein Wirt eines 1.700 Meter hoch gelegenen Rotwandhauses hatte die Polizei alarmiert, nachdem "Bruno" am Sonntagabend gegen 20.30 Uhr wenige Meter an der Hütte vorbei marschiert war. Die Gäste saßen gerade beim Abendessen, sagte Hüttenwirt Peter Weihrer. "Ich habe die Leute beruhigt und gebeten, nicht aus dem Haus zu gehen." Schließlich sei er selbst vor die Tür gegangen und habe den Bären angeschrien, der daraufhin geflüchtet sei. "Er hat vor uns Angst gehabt." Unklar war zunächst, wer das Tier tötete. "Ich war es nicht", sagte der Leiter der bayerischen Forstdienststelle Spitzingsee, Siegmar Wüst. Der stellvertretende Betriebsleiter am Forstbetrieb Schliersee ergänzte: "Es war kein Berufsjäger oder Förster der bayerischen Staatsforsten vom Forstbetrieb Schliersee." In dem Gebiet gebe es auch Gemeinschaftsjagdreviere der umliegenden Gemeinden, in denen teils Jagdpächter und teils Berufsjäger zuständig seien. Wer zur Aufklärung des Tathergangs oder Angaben zum derzeit noch flüchtigen Täter machen kann, wendet sich an den nächstgelegenen Polizeiabschnitt oder die webseite. www.werhatbrunoerschossen.de



Wir von www.werhatbrunoerschossen.de wollen einen Beitrag zur Aufklärung der ungeheuerlichen Tat leisten. Der Bayerische Staatsminister Werner Schnappauf verstrickt sich in Widersprüchen, mal soll es ein von bundesstaatlicher Seite in Auftrag gegebener Abschuss gewesen sein, mal, so die Behauptung des CSU Politikers jedenfalls, war es ein Jagdvereinsmitglied, dass die tödlichen Schüsse auf JJ1 abgegeben hat.
2 Jäger und ein Polizist sollen es gewesen sein, vielleicht war es auch Werner Schnappauf selbst, der einem alten Jagdtrieb frönte. Wer, wie weßhalb, warum es tat, werden wir, so sieht es gegenwärtig aus, wohl nie erfahren. Jetzt könnte man fragen, ob „JJ1“ nicht eigentlich „JJFK“ heißen sollte und damit die direkte Nachfolge großer ungeklärter Mordfälle antritt. Weil wir uns gerade von amerikanischen Verhältnissen abgrenzen wollen, sollten wir alles erdenkliche dafür tun und eine angeregte Diskussion darüber in Gang bringen, wie solche, wie es scheint, primitiv-motivierten Heldentaten einiger bayrischer Jäger in Zukunft verhindert werden können.

Fest steht, Werner Schnappaufs persönliche (Bären-) Felle schwimmen langsam davon. Wir möchten, daß mit mehreren Aktionen (Begräbnis statt ausstopfen, Schnappauf und Stoiber lebend ins Deutsche Museum etc.) Licht ins Dunkel dieser dt. Morgendämmerung kommt und Schnappaufs blödes Grinsen aus der politischen Landschaft verschwindet.


Unsere Motivation

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worum geht’s:

wir von werhatbrunoerschossen.de wollen herausfinden welche Gesinnung, welche Art von Geisteshaltung sich hinter dieser Art von Tat verbirgt.

wir wollen, und deswegen benutzen wir das Internet, einen demokratischen Beitrag dazu leisten, daß diese Exekution aufgeklärt wird, der Mörder bzw. die Drahtzieher eine sachgerechte Anklage bekommt.

dass der Täter bzw. die Drahtzieher nicht Verfolgung oder Mordandrohungen, sondern seine gerechte Strafe, auf der Basis geltenden deutschen Rechts, erfährt.

und/oder

dass der Täter (und seine Geistesgenossen) Reue und Umkehr gegenüber dieser, aus ethischen, humanistischen und gesellschafts-sozialen, höchst verachtenswürdigen Tat, zeigt.

wir wollen das der Bär Bruno eine ehrenvolle, staatswürdige Bestattung erfährt.

das Politiker öffentlich diese Tat verurteilen und darauf verweisen, daß diese Tat gegen deutsches Recht (Bär Bruno war im Bundesland Bayern nicht zum Todesschuß freigegeben) verstößt.

worum geht es nicht:

dass die Webseite zu Marketing und Werbezwecken Mißbrauch erfährt.

dass Benutzer des Internets unsere Plattform dazu nutzen eine Hetzjagd auf den Todesschützen auslösen, seine Familie, Angehörigen oder Verwandten unter Pressionen setzen oder ihnen physisch oder psyschische Gewalt zufügen.


gez r. b.


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